Bali
2 06 2010Bali – da stellt man sich doch palmenbegrünte, weiße Sandstrände unter strahlender Tropensonne vor. Es lag vermutlich an meiner Uninformiertheit, dass ich somit einigermaßen überrascht war, auf betongrauen Sand zu treffen (klar: Vulkaninsel!) und ein Wetter, gegen das Irland wie das reinste Sonnenparadies wirkt. Tatsächlich musste ich in den letzten 10 Tagen auf Bali nicht ein einziges Mal meine Sonnencreme auspacken und hatte meine Regenjacke immer griffbereit. Nichtsdestotrotz hatte es tropische 30°C und 90 % Luftfeuchtigkeit. Tag und Nacht. Puh, da muss ich mich noch dran gewöhnen bzw. lernen zu akzeptieren, dass man einfach immer und ständig durchgeschwitzt ist.
Aus den easy-peasy-Ländern Australien und Neuseeland kommend, war ich doch erstaunt, wie anders Bali ist – Touristeninsel hin oder her. Ich war vorher noch nie in einem Land, das die Religion (Bali als einzige hinduistische Insel im ansonsten muslimischen Indonesien) so im Alltag integriert hat. Mehrmals am Tag werden kleine Opfergaben im Haus, vor dem Haustempel und den Bürgersteigen verteilt (auch in den Hotels vor den Hotelzimmern etc.), verbunden mit Gebeten und Räucherstäbchen. Andauernd ist irgendwo eine Tempelzeremonie oder Prozession, für die auch Hauptstraßen kurzfristig gesperrt werden. Auch im Straßenverkehr merkt man, dass die Beteiligten offenkundig an die Unsterblichkeit der Seele und der Wiedergeburt glauben. Ansonsten würden die nicht so fahren, da bin ich überzeugt.
Ansonsten hab ich’s ruhig angehen lassen auf Bali. Dank Hitze war einfach nicht mehr Aktivität drin. Am Anfang war ich auch noch recht eingeschüchter von all den Menschen, die einem ständig was verkaufen wollen, einem „Transport?“, „Massage?“, „Taxi?“ oder „Shopping, darling?“ zurufen. Und im Verhandeln bin ich auch ne Null. Ich hoffe, das wird noch besser. Nach jedem verhandeltem Deal hatte ich das ungute Gefühl, doch über’s Ohr gehauen worden zu sein. Aber naja. Muss ich noch üben. Auf der anderen Seite sind die Menschen hier aber wirklich sehr freundlich und hilfsbereit und ich hab mich durchgehend sehr sicher gefühlt. Kriminalität scheint’s kaum zu geben, im Gegensatz zum restlichen Indonesien.
Alles im allen hat’s mir auf Bali wirklich gut gefallen, auch wenn ich’s manchmal als Alleinreisende etwas schwer hatte unter all den Flitterwöchlern. Heute bin ich weitergereist nach Singapur und übermorgen nehme ich den Bus nach Malaysia. Bin mal gespannt, was mich da erwartet.
(achja, entschuldigt die duerftige Fotoqualitaet. Meine Bilder werden der Inselschoenheit in keiner Weise gerecht. Ich litt unter einem kurzfristigen Anfall von Fotografiermuedigkeit… )